Folgen mangelnder Nachsorge

In diesen Fällen können sich nach anfänglich anscheinend guter Genesung oder "Erholung" im weiteren Zeitverlauf gravierende Störungen der Lernfähigkeit oder des Sozialverhaltens entwickeln, die in vielfältigen Erscheinungsformen auftreten.

So wirken manche Patienten im Zeitverlauf gehemmter im sozialen Umgang oder im Gegenteil "kontaktfreudiger" bis hin zu distanzlosem oder sogar aggressivem Verhalten. Andere Kinder oder Jugendliche sind auffallend wortkarg, erscheinen vermehrt unkonzentriert oder vergesslich, verweigern vormals gern ausgeübte Tätigkeiten oder haben ungewohnte Schwierigkeiten mit neuen Anforderungen in Schule oder Ausbildung.

Wenn das Verhalten eines Kindes oder Jugendlichen nach Hirnerkrankung oder -verletzung zu irgendeinem Zeitpunkt auffällig verändert erscheint, sollte ein Kinderarzt, ein Neuropädiater (Spezialist für neurologische Erkrankungen im Kindesalter) oder ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) aufgesucht werden. Zur weiteren Klärung ist in vielen Fällen eine neuropsychologische Untersuchung und je nach Befundlage eine Einzelfall bezogene und indikationsspezifische Therapie (z.B. Logopädie, neuropsychologische Therapie, Ergotherapie) erforderlich.

Unbehandelt können im Kindesalter erworbene neuropsychologische Funktionsbeeinträchtigungen anhaltende Lern- und Verhaltensstörungen verursachen, die Jahre später die schulisch-berufliche Eingliederung gefährden.

BAG Nachsorge

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